Vereinsgeschichte

Der FC Dossenheim wurde am 3.11.1910 gegründet. Unter dem Namen „Club Sportfreunde 1910 Dossenheim“ riefen fünf Fußballbegeisterte den Verein ins Leben: Leonhard Johann, Peter Jungmann, Dr. Carl Miltner, Ludwig Philipp und Karl Vasconi. Die Zukunft war ungewiß.

Aller Anfang ist schwer…

Frühere Versuche, einen Fußballverein in Dossenheim zu gründen , waren schnell gescheitert. Die Schwierigkeiten, die damals zu bewältigen waren, erscheinen uns heute unvorstellbar. Die Spielausrüstung war schwer zu beschaffen und ein geordneter Spielbetrieb konnte zunächst nicht durchgeführt werden, weil der damalige Süddeutsche Fußballverband eine Aufnahme der „wild“ spielenden Vereine im Bezirk Heidelberg verweigerte. So kam es auf Veranlassung unsres Clubs, nach Rücksprache mit den anderen „ausgesperrten“ Vereinen, am 12.11.1911 im Gasthaus „Zum Goldenen Hirsch“ in Dossenheim zur Gründung des „Verbandes für Rasensport, Sitz Heidelberg, dem sofort 12 Vereine beitraten. Nachdem jetzt ein geordneter Spielbetrieb gestartet werden konnte, schlossen sich immer mehr Vereine dem neuen Verband an. Ein Sportplatz stand dem FC Dossenheim damals nicht zur Verfügung – er musste vor jedem Spiel erst ausfindig gemacht werden. Im Winter war es leichter, eine geeignete Wiese oder ein brachliegendes Gelände zu finden, im Sommer waren die hiesigen Bauern nicht bereit, ihre Wiesen und Äcker den Fußballern zu überlassen. So spielte man, je nach Witterung, abwechselnd auf den Dörrwiesen, der Krumlach, der Weidlach den Farrenwiesen oder auf sonstigen Klee- oder Stoppeläckern. Nach jedem Spiel mussten die Torstangen abgebaut werden, sonst waren sie bis zum nächsten Spiel als willkommenes Kleinholz verschwunden. Im Jahr 1912 konnte endlich eine Wiese auf den Dörrwiesen gepachtet werden. Die Mitglieder des Vereins mussten große Opfer für die Pachtzahlungen und Sportausrüstungen erbringen. Bald konnten jedoch erste sportliche Erfolge verzeichnet werden, so die Meisterschaft im Neckargau im Jahr 1912. Der Kriegsausbruch 1914 war ein gravierender Einschnitt, der, wie überall, auch im Verein seine Spuren hinterließ. Der Club behauptete sich aber auch in den Kriegsjahren, denn die heranwachsende Jugend hielt den Spielbetrieb so gut wie möglich aufrecht. 1919 ging es dann mit neuem Elan weiter und der Aufschwung war unübersehbar. Die im Jahr 1921 gegründete Gesangsabteilung „Sängerrunde Dossenheim“ zeigte unter dem Mitglied und Dirigenten Emil Röscher hervorragende Leistungen und trug zum guten Gelingen vieler gesellschaftlicher Veranstaltungen des Vereins bei.

Die 20er – Wo spielen wir

1921 wurde zum ersten Mal durch den FC die „Kerwe“ eingeholt und damit ein alter Dossenheimer Brauch zu neuem Leben erweckt. Dieses Jahr brachte auch die Eingliederung des Verbandes für Rasensport in den Süddeutschen Fußballverband. Der FC Dossenheim wurde dem Mannheimer Bezirk zugeteilt. Die Platzfrage war aber noch immer nicht gelöst. Mal spielte man auf der Gemarkung Handschuhsheim, dann wieder in Dossenheim und sogar das Neckarvorland in Heidelberg wurde hin und wieder von den Fußballer als Spielfeld genutzt. Der ab 1923 alljährlich durchgeführte Staffellauf „Rund um Dossenheim“ konnte manches Jahr durch den FC gewonnen werden. 1924 endlich wurden die jahrelangen Bemühungen der Vorstandschaft um ein eigenes Sportgelände belohnt. Mit der Einweihung des ersten Dossenheimer Sportplatzes, der durch die FC Mitglieder planiert und hergerichtet worden war, war die Zukunft des Vereins in dieser Hinsicht gesichert. Was man als die Pionierzeit des FC bezeichnen konnte, wurde damit erfolgreich abgeschlossen. 1932 wurde die Platzanlage unter Mithilfe der sporttreibenden Dossenheimer Vereine ausgebaut. Am 6.8.1933 konnte die neue Anlage unter Mitwirkung der Gemeindeverwaltung, der Kreisbehörde, der Schule und unter starker Beteiligung der örtlichen Vereine, mit einem Turn- und Sportfest ihrer Bestimmung übergeben werden.

Im Jahr 1939 wurde der FC mit den anderen Vereinen zur „Turn- und Sportgemeinde 1889“ zusammengeschlossen. Die Fußballabteilung des neuen Großvereins war bis zum Oktober 1948 mit die größte und aktivste Abteilung. Bald wurde aber bei den Fußballern der Wunsch laut, den alten „FC Sportfreunde 1910“ wieder ins Leben zu rufen. Dies wurde bei der Wiedergründungsversammlung am 29.10.1948 im Gasthaus „Zur Rose“ in die Tat umgesetzt. Von der TSG trennte man sich in aller Freundschaft.

Das 40- jährige Stiftungsfest im Jahre 1950, mit internationaler Beteiligung wurde eine großartige und gelungene Veranstaltung. Die Teilnahme des „FC Breite Basel“ war ein besonderes Ereignis, da der Spielverkehr mit der Schweiz nach dem Krieg gerade zaghaft wieder aufgenommen worden war.

1952 wurde eine Tischtennisabteilung gegründet, die nach Anfangserfolgen wegen fehlender Trainingsmöglichkeiten leider nicht bestehen konnte. Im gleichen Jahr mussten unsere Aktiven in die A – Klasse absteigen. Im Spieljahr 1954/55 gelang unter der Trainigsleitung von Erich Späth, der die Mannschaft in der Folge 8 Jahre lang ehrenamtlich trainierte, die Meisterschaft und der Aufstieg in die 2. Amateurliga Heidelberg – Mannheim, wo sich der FC jahrelang mit gutem Erfolg in der Spitze behauptete.

Einen schweren Verlust erlitt der Verein, als am 25.2.1956 das Ehrenmitglied Hans Olbert verstarb. Er war lange Jahre Vorsitzender des FC, von 1926 bis 1945 bei der Fußballbehörde Kreisvorsitzender, ab 1951 Klassenleiter der 1. Nordbadischen Amateurliga und Spielausschußvorsitzender des Bad. Fußballverbandes. Im Mai 1959 wurde das neue Clubhaus auf dem Sportplatz seiner Bestimmung übergeben, wozu der FC durch den Verkauf von „Bausteinen“ der Gemeinde wesentlich beitragen konnte. Gegen Ende des gleichen Jahres wurde die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz fertig gestellt, wobei die Dossenheimer Sportvereine besonders bei den Erdarbeiten – die Erdkabel mussten ab dem Neckarweg bis zum Sportplatz verlegt werden- tatkräftig mitwirkten.

​1960 – 50 Jahre FC Dossenheim

Mit dem 50-jahrigen Jubiläum im Jahr 1960 wurde ein bedeutendes Ereignis des FC gebührend gefeiert. Der harmonische Verlauf der Festtage wirkte noch lange nach und war neuer Ansporn für alle Sportfreunde, sich den kommenden Aufgaben zu stellen und diese auch zu meistern. Die Aktiven waren weiterhin begeistert bei der Sache, und es fanden sich in den folgenden Jahren immer wieder Idealisten, die bereit waren, Verantwortung in der Vorstandschaft zu übernehmen und den Verein weiter in die 70er Jahre zu tragen. Das Vereinsgeschehen spielte sich auf vielerlei Ebenen ab. Die sechziger Jahre waren geprägt von vielen geselligen Veranstaltungen und Vereinsausflügen. Die viele Ausflüge der aktiven Spieler mit Frauen und Freundinnen, Trainern und Betreuern und „Fans“ stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl und sind den Beteiligten noch heute in guter Erinnerung.

​Die goldenen 70er

Erfreulicherweise blieb die Vereinsführung über lange Zeit in bewährten Händen. So wurde das 60-jährige Jubiläum im Jahr 1970 zu einem vollen Erfolg und zu einem neuen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. In den folgenden Jahren galt es erneut den Fortbestand des FC zu sichern. Es sollten sportlich die erfolgreichsten Jahre des FC werden. In der Saison 1971/72 errang die erste Mannschaft die Meisterschaft in der 2. Amateurliga. Die Aufstiegsspiele gegen den Odenwaldmeister Osterburken wurden erfolgreich gestaltet und der Aufstieg in die 1. Amateurliga (damals dritthöchste Spielklasse) war erstmals in der Vereinsgeschichte geschafft. Kreispokalsieger war der nächste große Erfolg und im Badischen Pokal unterlag unsere Mannschaft im Endspiel dem späteren HSV – Bezwinger VfB Eppingen knapp mit 1:2. Nachdem der Klassenerhalt im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur 1. Amateurliga sicher geschafft wurde, spielte der FC in den folgenden Spieljahren in der Spitze dieser Klasse mit. In diese Zeit fiel auch der Wechsel unsres Jugendnationalspielers Karl Heinz Körbel zu Eintracht Frankfurt, wo er später Nationalspieler und, mit über 600 Spielen, der Spieler mit den meisten Bundesligaspielen aller Zeiten wurde. Mit dem Erlös aus diesem Transfer war es möglich hervorragende Spieler nach Dossenheim zu holen. Im Jahr 1974 stand unsere Mannschaft am Ende der Saison an erster Stelle, punktgleich mit dem SV Sandhausen, VfB Eppingen, 1.FC Pforzheim und dem Karlsruher FV. Da zu dieser Zeit das Torverhältnis nicht zählte, musste eine Entscheidungsrunde über den Meister entscheiden. Das letzte Spiel gegen den Karlsruher FV war ein echtes Endspiel. Leider wurde dieses Spiel trotz bester Torchancen verloren. Die Vizemeisterschaft in der höchsten Amateurklasse war auf jeden Fall ein weiterer großer Erfolg. Unvergessen die dramatischen Spiele vor großer Kulisse wie gegen Sandhausen und Eppingen vor jeweils 5000 Zuschauern. Im Spieljahr 1974/75 wurde zudem abermals der Kreispokal mit einem 4:0 im Endspiel gegen den SV Sandhausen nach Dossenheim geholt.

In diesen Jahren kamen im Schnitt 1.200 Zuschauer zu den Heimspielen des FC. Die Zuschauer sind jedoch schnell verwöhnt, und so waren im folgenden Jahr, als nicht mehr um die Meisterschaft gespielt wurde, die Zuschauerzahlen stark rückläufig. Die Kosten in dieser Spielklasse waren aber enorm Ohne Sponsoren konnte der Leistungsstand der Mannschaft nicht über Jahre gehalten werden. Viele Spieler verließen den Verein und die finanziellen Mittel waren nicht vorhanden, um die höchste Amateurklasse zu erhalten. Nach der Saison 1976/77 landete die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz und stieg in die Landesliga ab. In der ersten Landesligasaison landete der FC auf dem 7. Tabellenplatz. Die finanzielle Situation wurde allerdings immer prekärer. Die Vorstandschaft musste in dieser Zeit ihr ganzes Augenmerk auf die Sanierung des Clubs legen und einschneidende Maßnahmen ergreifen. Viel Spieler wollten dies nicht mittragen und verließen den FC. Die finanzielle Konsolidierung gelang, allerdings folgte in der darauffolgenden Saison der erneute Abstieg in die Bezirksliga. Trotz schmaler finanzieller Basis, spielte die erste Mannschaft in den folgenden Jahren in der spielstarken Bezirksliga Heidelberg – Sinsheim gut mit. In der Saison 1983/84 allerdings stieg die Mannschaft nach einer unglücklich verlaufenen Saison in die A – Klasse Heidelberg ab.

In der darauffolgenden Saison lief es für die erste Mannschaft mehr als schlecht und zwischenzeitlich drohte gar der erneute Abstieg in die B – Klasse. Erst in der Endphase der Saison, als die ehemaligen Spieler Heinrich Fuchs jun. und Martin Lippke die Trainingsleitung übernahmen, gelang der Klassenerhalt. Bemerkenswert ist, dass im Jahr 1984 der lang ersehnte Umbau des Sportplatzes stattfand. Mit dem Bau eines Kunstrasenfeldes wurde seitens der Gemeinde für bessere Trainings- und Spielbedingungen gesorgt.

Für das Spieljahr 1985/86 wurde mit Raimund Disch ein Spielertrainer verpflichtet, der bereits in besseren Zeiten beim FC als Spieler erfolgreich war. Einige neue Spieler verstärkten die Mannschaft und nach schwachem Start konnte sich die Mannschaft bis an die Tabellenspitze heranarbeiten. Zur Hälfte der Saison betrug der Rückstand auf den Tabellenführer noch fünf Punkte, doch mit einer imponierenden Siegesserie in der Rückrunde gelang die kaum noch für möglich gehaltene Meisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga.

In der Zwischenzeit hatte auch die Jugendarbeit bei FC Dossenheim wieder einen hohen Stellenwert. Spieler der ersten Mannschaft hatten sich in als Jugendtrainer engagiert und schon bald waren erste Erfolge zu verzeichnen. Im Laufe der Zeit wurde die Jugendabteilung des FC Dossenheim zu einer Macht nicht nur im Kreis, sondern auch auf Verbandsebene. Viele Meisterschaften konnten errungen werden und die hervorragende Jugendarbeit in Dossenheim brachte auch immer wieder Nachwuchs für die erste und zweite Mannschaft.

​75 Jahre und im Meisterrausch

Das 75 – jährige Jubiläum im Jahr 1985 mit den damit verbundenen Feierlichkeiten war ein voller Erfolg. Zusätzlich zur Meisterschaft der ersten Mannschaft, wurde auch die zweite Mannschaft Meister. In der Jugend wurde die C-Jugend Staffelmeister, die E-Jugend Kreismeister und Badischer Meister in der Halle und Vizekreismeister im Feld. Die D – Jugend wurde Kreismeister in der Halle und auf dem Feld und Badischer Hallenmeister.

Sportlich ging es in den folgenden Jahren weiter aufwärts. In der Saison 1987/88 wurde die erste Mannschaft Vizemeister, nachdem sie lange an der Tabellenspitze gestanden hatte. In der darauffolgenden Saison stand die erste Mannschaft punktgleich mit Leimen zum Saisonende an der Tabellenspitze. In einem denkwürdigen Entscheidungsspiel war Leimen die glücklichere Elf und gewann mit 1:0 nach Verlängerung. In diesem Spieljahr wurden alle unsere Jugendmannschaften Meister in ihren Staffeln, sowohl in der Hallenrunde als auch in der Feldrunde. Die C-Jugend wurde Meister der Landesliga und Kreispokalsieger und scheiterte in den Endspielen um die Badische Meisterschaft und den Badischen Pokal zweimal knapp am Karlsruher SC. Unsere D – Jugend wurde Kreismeister und spielte sich bis ins Endspiel um die Badische Meisterschaft. Hier wurde der SV Waldhof besiegt und der Titel nach Dossenheim geholt. Im DFB Wettbewerb „Fußball macht Freude“ gelang es einer Mannschaft aus fünf Spielern unserer C-Jugend Badischer Meister zu werden und sich für die Deutsche Meisterschaft in Duisburg zu qualifizieren. Auch dort setzten sich unsere Jungs durch und wurden Deutscher Meister in diesem Wettbewerb. In dieser Zeit gelang unserem Jugendspieler Markus Bähr, als zweitem Dossenheimer Spieler nach Karl – Heinz Körbel, der Sprung in die Jugendnationalmannschaft.

In den achtziger Jahren wurde auch eine Damenmannschaft des FC Dossenheim gegründet. Aus einer Faschingsgaudi mit Spielen der Spielerfrauen gegen die Männer vor zahlreichen Zuschauern, wobei der Erlös immer einem guten Zweck gestiftet wurde, wurde schließlich der Spielbetrieb in der Landesliga aufgenommen. Im Jahr 1990/91 gelang sogar die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga. Leider fehlte es im Laufe der Zeit an Nachwuchs und Mitte der Neunziger Jahre musste die Damenmannschaft aufgelöst werden.

Dem Jahr des 80-jährigen Jubiläums folgte in der Saison 1990/91 eines der sportlich erfolgreichsten Jahre des FC. Nachdem im Jahr zuvor die B-Jugend den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hatte, wurde die A-Jugend Meister der Landesliga und stieg in die Verbandsliga auf. Nach zehn Jahren harter Arbeit war das Ziel mit allen Jugendmannschaften in den höchsten Klassen zu spielen erreicht. Weitere Erfolge folgten, einer der schönsten war der Gewinn des Badischen Pokals in der Saison 1991/92.

Die erste Mannschaft hatte dreimal hintereinander denkbar knapp die Meisterschaft verpasst. Im Spieljahr 1990/91 war es dann soweit. Ohne Niederlage wurde der FC Meister der Bezirksliga und stieg in die Landesliga auf. In der folgenden Saison spielte der Aufsteiger FC Dossenheim gleich in der Spitze mit und wurde Herbstmeister. In der Rückrunde konnte der Platz nicht gehalten werden und am Ende wurde die Mannschaft dritter. Im Jahr danach überschlugen sich die Ereignisse. Bereits nach dem ersten Saisonspiel wurde der Trainer der ersten Mannschaft beurlaubt. Die Mannschaft war damit nicht einverstanden und trat in „Streik“, um die Vorstandschaft zu zwingen den Trainer wieder einzustellen. Leider zerfiel in dieser Situation auch die Vorstandschaft, die lange Jahre erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Schließlich blieb es bei der Trainerentlassung und fast die komplette erste Mannschaft verließ den Verein. Tagelang beherrschte der FC die Schlagzeilen der lokalen Presse, und niemand Außenstehender gab dem FC eine Chance, die Klasse zu erhalten. Nun zeigte sich der Wert der guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre. Der komplette ältere Jahrgang der A-Jugend wurde in die erste Mannschaft integriert. Zusammen mit den wenigen verbliebenen „Alten“ gelang der Truppe ein sensationeller sechster Platz in der Landesliga.

In den folgenden Jahren wurde die Mannschaft immer wieder durch neue Spieler verstärkt, wobei leider vergessen wurde, die eigenen hoffnungsvollen Jugendspieler in ausreichendem Maße in die Mannschaft einzubauen. Im Jahr 1996 kam es zum großen Knall, als von heute auf morgen die Sponsorengelder versiegten. Die neue Vorstandschaft musste die Zahlungen an die Spieler stoppen, um den Verein vor dem Konkurs zu retten. Bemerkenswert ist, dass sowohl Spieler als auch Trainer die Spielrunde auch ohne Aufwandsentschädigung zu Ende brachten. War die Mannschaft im Vorjahr noch im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga im Elfmeterschießen gegen Menzigen gescheitert, gelang diesmal trotz der aller Turbulenzen der kaum erwartete Verbandsligaaufstieg im Entscheidungsspiel gegen den FC Forst.

Aufgrund der notwendigen Sparmaßnahmen verließen viele Spieler der Erfolgsmannschaft den Verein. Mit dem Rest der „Getreuen“, Spielern aus der zweiten Mannschaft und der Jugend, sowie ehemaligen Jugendspielern des FC, die zu uns zurückkehrten, wurde das Abenteuer Verbandsliga gestartet. Die Mannschaft glaubte lange nicht an ihre eigene Stärke und lag bald fast hoffnungslos am Tabellenende. Erst zum Ende der Saison zeigte sich dass, der Abstieg durchaus hätte vermieden werden können. Nach guten Spielen fehlte am Ende der Saison nur ein Punkt zum rettenden Ufer. In der folgenden Saison startete die erste Mannschaft katastrophal und hatte nach elf Spielen nur einen Punkt geholt und einen schier uneinholbaren Abstand zum Nichtabstiegsplatz. Nach dem Trainerwechsel, die Mitglieder unserer AH-Mannschaft Lorsbächer und Neubert übernahmen ehrenamtlich die Trainingsleitung, wurde die schier unmögliche Aufholjagd begonnen. Im letzten Saisonspiel wurde der kaum für möglich gehaltene Klassenerhalt gesichert und fast wie eine Meisterschaft gefeiert. In den letzten Jahren wurde die erste Mannschaft unter Trainer Uwe Gramlich kontinuierlich verjüngt. Es zeigte sich, dass es auch auf diese Art sportlich läuft. Zweimal hintereinander wurde ein sicherer Mittelfeldplatz in der Landesliga erreicht.

Leider konnte unsere Jugendabteilung die sportlichen Erfolge der vergangenen Jahre nicht wiederholen und geriet in ein Tief. Die B – Jugend musste 1998 aus der Verbandsliga absteigen und erst in der zweiten Hälfte der Saison 1998/99 wurde der freie Fall gestoppt und die Landesliga erhalten. Dafür musste die A-Jugend aus der Verbandsliga absteigen und konnte in der letzten Saison nur knapp den erneuten Abstieg vermeiden. Inzwischen ist der Aufbau der neuen Mannschaften abgeschlossen und man blickt hoffnungsfroher in die Zukunft.

Seitens der Gemeinde wurde in den letzten Jahren mit dem Bau des Kleinspielfeldes, der Erneuerung des Kunstrasenbelags auf dem Sportplatz und nicht zuletzt mit dem Bau der zweiten Sporthalle, die den Fußballern endlich auch die lang ersehnten neuen Umkleide- und Sanitärräume bietet, viel für den Sport in Dossenheim getan. Dies war besonders für unsere Jugendarbeit, mit derzeit weit über 200 aktiven Jugendlichen, sehr hilfreich.

Nachdem die Vorstandschaft in den Jahren zuvor ständig gewechselt hatte, fanden sich im Jahr 1999 „alte“ FC’ ler bereit die Vorstandschaft des Vereins, wenn möglich, langfristig zu übernehmen. Erstes Ziel war es, die „Altlasten“ zu beseitigen und den Verein finanziell zu gesunden, ohne sportlich abzufallen. Die Weichen wurden schnell richtig gestellt und alle anstehenden Probleme wurden gemeinsam gelöst. Das Jubiläumsjahr 2000 mit den Veranstaltungen zum 90-jährigen Bestehen des FC wurde geplant und man sah hoffnungsfroh in die Zukunft. Leider holte uns die Vergangenheit nochmals ein. Eine Lohnsteuerprüfung des Finanzamtes für die letzten zehn Jahre brachte für den Verein einen schweren Rückschlag. Die zu zahlende Summe war unter normalen Umständen, bei allen Bemühungen der Vorstandschaft, nicht aufzubringen und gefährdete die Existenz des Vereins. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde dann mit großer Mehrheit ein einmaliger Sonderbeitrag für alle Mitglieder beschlossen, womit ein Großteil dieser Schuld abgedeckt werden kann. Im Mai 2000 gründeten 16 Mitglieder des FC den „Förderverein FC Dossenheim e.V.“ der inzwischen schon vierzig Mitglieder zählt. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Vorstandschaft in ihrer Arbeit zu unterstützen und finanzielle Mittel für die umfangreiche Vereinsarbeit, gerade auch im Jugendbereich, zu beschaffen. Somit kann der FC Dossenheim nun in eine hoffentlich gute Zukunft blicken. Die Vorstandschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, auch in Zukunft, auf die Jugend aufbauend, den Verein sportlich attraktiv und gleichzeitig finanziell gesund zu erhalten. Dies ist sicherlich keine leichte Aufgabe, doch wir sind guten Mutes, dass dies mithilfe der vielen ehrenamtlichen Helfer und der Mitglieder gelingen wird und gehen positiv gestimmt in das nächste Jahrzehnt unseres FC Sportfreunde Dossenheim.

​Das erste Jahrzent des 21. Jahrhunderts

Sportlich lief es für unsere 1. Mannschaft im ersten Jahr des neuen Jahrtausends schlecht. Am Ende der Saison stand man mit 30 Punkten auf Platz 17 der Tabelle der Landesliga und musste in die Kreisliga absteigen. Doch bereits in der folgenden Saison holte die Mannschaft mit 80 Punkten die Vizemeisterschaft der Kreisliga und stieg über die Relegation wieder in die Landesliga auf. Die Klasse wurde mit den Tabellenplätzen 7, 9 und 10 in den folgenden Jahren sicher gehalten, ehe in der Saison 2005/2006 der erneute Abstieg in die Kreisliga folgte. Besonders bitter war es, dass unsere Mannschaft vor dem letzten Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz stand, aber am letzen Spieltag spielfrei war und zusehen musste, wie alle entscheidenden Spiele so ausgingen, dass der FC Dossenheim absteigen musste. In den folgenden Jahren wurden die Plätze 8, 6 und 7 in der Kreisliga erreicht.

Die zweite Mannschaft spielte über Jahre ein gute Rolle in der Kreisklasse B, schaffte es nicht, sich in der Klasse zu halten, als die Kreisstaffeln neu eingeteilt wurden. Platz fünf musste erreicht werden, am Ende reichte es nur zu Platz acht. Im ersten Jahr in der Kreisklasse C, der Saison 2006/2007, wurde die Vizemeisterschaft erreicht, was zur Relegation um den Aufstieg berechtigte. Zunächst wurde der SV Eberbach besiegt, das „Endspiel“ gegen den VfB St. Leon 2 wurde jedoch verloren. In der folgenden Saison verspielte die Mannschaft durch eine Niederlage im letzten Saisonspiel den Relegationsplatz und wurde wegen des um ein Tor schlechteren Torverhältnisses nur Dritter. Die Saison 2008/2009 wurde mit einem nicht zufriedenstellenden Mittelfeldplatz abgeschlossen.

Mehr als erfreulich ist in den letzten vier Jahren die Tatsache, dass mehr als 90% aller Spieler der 1. und 2. Mannschaft bereits in der Jugend für den FC Dossenheim gespielt haben. Jedes Jahr schaffen wir es, junge Spieler aus unserer A-Jugend in den Seniorenbereich zu integrieren. Die ist ein Erfolg der guten und engagierten Jugendarbeit des Vereins.

Leider blieben unsere Jugendmannschaften, trotz aller Bemühungen, im vergangenen Jahrzehnt ebenfalls nicht von Abstiegen verschont. Sowohl die C-, als auch die B-Junioren mussten aus der Landesliga absteigen, die A-Junioren konnten sich bis heute in der Landesliga Rhein-Neckar halten und belegten in den letzten Jahren immer einen Platz in gesicherten Mittelfeld.

​100 Jahre FC Dossenheim

Für das anstehende Jubiläumsjahr hatte sich der Verein das Ziel gesetzt, mit der 1. Mannschaft um den Aufstieg in die Landesliga mitzuspielen. Fünf ehemalige Spieler kamen zurück zum FC, wodurch die Mannschaft verstärkt wurde. Leider fielen bereits zu Saisonbeginn mehrere Stammspieler längerfristig durch Verletzungen aus, so dass der Start in die Saison 2009/2010 nicht wie gewünscht verlief.

Die zweite Mannschaft startete erfolgreich in die Saison und setzte sich in der Tabellenspitze fest. Die Mannschaft will endlich den Aufstieg in die Kreisklasse B erreichen und scheint auf einem guten Weg zu sein.

In der Jugend wurde eine Kooperation mit der TSG Altenbach im A- bis C-Juniorenbereich eingegangen, was beide Vereine sportlich weiterbringen und den Unterbau stärken wird.

Die Fertigstellung des neuen Großspielfeldes, ein Kunstrasenplatz der neuesten Generation, hat die Trainingsbedingungen des Vereins entscheidend verbessert, was auch unseren mehr als 200 Jugendlichen zugute kommt. Ein Jahr später konnte auch der Kunstrasen auf dem Hauptspielfeld ausgetauscht werden. Der FC Dossenheim bedankt sich bei Gemeindeverwaltung und Gemeinderat, die durch den Bau der Sportstätten hervorragende Bedingungen für die Dossenheimer Sportler ermöglichte.

Mit den sportlichen und kulturellen Aktivitäten zum Jubiläum, die über das Jahr 2010 verteilt stattfanden, wurde der 100. Geburtstag des FC Sportfreunde Dossenheim gebührend gefeiert.

Im Jahr 2011 schaffte die zweite Mannschaft des FC Dossenheims den lang erstrebten Aufstieg in die Kreisklasse B. Der ersten Mannschaft fehlten nur wenige Punkte zum Aufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar und auch die Damenmannschaft konnte sich erfolgreich in der Landesliga behaupten.

In der Saison 11/12 gelang der ersten Mannschaft endlich der Wiederaufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar. Mit 23 Siegen, nur 4 Niederlagen und 89 Toren sicherte sich die Elf von Trainer Uwe Gramlich und seinem Trainerteam vorzeitig den Aufstieg und krönte die hervorragende Saison mit dem Gewinn des Kreispokales als man im Finale die SG Viktoria Mauer mit 1:0 bezwang.