Vereinsgeschichte
Der FC Dossenheim wurde am 3.11.1910 gegründet. Unter dem Namen „Club Sportfreunde 1910 Dossenheim“ riefen fünf Fußballbegeisterte den Verein ins Leben: Leonhard Johann, Peter Jungmann, Dr. Carl Miltner, Ludwig Philipp und Karl Vasconi. Die Zukunft war ungewiß.
Aller Anfang ist schwer…
Frühere Versuche, einen Fußballverein in Dossenheim zu gründen , waren schnell gescheitert. Die Schwierigkeiten, die damals zu bewältigen waren, erscheinen uns heute unvorstellbar. Die Spielausrüstung war schwer zu beschaffen und ein geordneter Spielbetrieb konnte zunächst nicht durchgeführt werden, weil der damalige Süddeutsche Fußballverband eine Aufnahme der „wild“ spielenden Vereine im Bezirk Heidelberg verweigerte. So kam es auf Veranlassung unsres Clubs, nach Rücksprache mit den anderen „ausgesperrten“ Vereinen, am 12.11.1911 im Gasthaus „Zum Goldenen Hirsch“ in Dossenheim zur Gründung des „Verbandes für Rasensport, Sitz Heidelberg, dem sofort 12 Vereine beitraten. Nachdem jetzt ein geordneter Spielbetrieb gestartet werden konnte, schlossen sich immer mehr Vereine dem neuen Verband an. Ein Sportplatz stand dem FC Dossenheim damals nicht zur Verfügung – er musste vor jedem Spiel erst ausfindig gemacht werden. Im Winter war es leichter, eine geeignete Wiese oder ein brachliegendes Gelände zu finden, im Sommer waren die hiesigen Bauern nicht bereit, ihre Wiesen und Äcker den Fußballern zu überlassen. So spielte man, je nach Witterung, abwechselnd auf den Dörrwiesen, der Krumlach, der Weidlach den Farrenwiesen oder auf sonstigen Klee- oder Stoppeläckern. Nach jedem Spiel mussten die Torstangen abgebaut werden, sonst waren sie bis zum nächsten Spiel als willkommenes Kleinholz verschwunden. Im Jahr 1912 konnte endlich eine Wiese auf den Dörrwiesen gepachtet werden. Die Mitglieder des Vereins mussten große Opfer für die Pachtzahlungen und Sportausrüstungen erbringen. Bald konnten jedoch erste sportliche Erfolge verzeichnet werden, so die Meisterschaft im Neckargau im Jahr 1912. Der Kriegsausbruch 1914 war ein gravierender Einschnitt, der, wie überall, auch im Verein seine Spuren hinterließ. Der Club behauptete sich aber auch in den Kriegsjahren, denn die heranwachsende Jugend hielt den Spielbetrieb so gut wie möglich aufrecht. 1919 ging es dann mit neuem Elan weiter und der Aufschwung war unübersehbar. Die im Jahr 1921 gegründete Gesangsabteilung „Sängerrunde Dossenheim“ zeigte unter dem Mitglied und Dirigenten Emil Röscher hervorragende Leistungen und trug zum guten Gelingen vieler gesellschaftlicher Veranstaltungen des Vereins bei.
Die 20er – Wo spielen wir
1921 wurde zum ersten Mal durch den FC die „Kerwe“ eingeholt und damit ein alter Dossenheimer Brauch zu neuem Leben erweckt. Dieses Jahr brachte auch die Eingliederung des Verbandes für Rasensport in den Süddeutschen Fußballverband. Der FC Dossenheim wurde dem Mannheimer Bezirk zugeteilt. Die Platzfrage war aber noch immer nicht gelöst. Mal spielte man auf der Gemarkung Handschuhsheim, dann wieder in Dossenheim und sogar das Neckarvorland in Heidelberg wurde hin und wieder von den Fußballer als Spielfeld genutzt. Der ab 1923 alljährlich durchgeführte Staffellauf „Rund um Dossenheim“ konnte manches Jahr durch den FC gewonnen werden. 1924 endlich wurden die jahrelangen Bemühungen der Vorstandschaft um ein eigenes Sportgelände belohnt. Mit der Einweihung des ersten Dossenheimer Sportplatzes, der durch die FC Mitglieder planiert und hergerichtet worden war, war die Zukunft des Vereins in dieser Hinsicht gesichert. Was man als die Pionierzeit des FC bezeichnen konnte, wurde damit erfolgreich abgeschlossen. 1932 wurde die Platzanlage unter Mithilfe der sporttreibenden Dossenheimer Vereine ausgebaut. Am 6.8.1933 konnte die neue Anlage unter Mitwirkung der Gemeindeverwaltung, der Kreisbehörde, der Schule und unter starker Beteiligung der örtlichen Vereine, mit einem Turn- und Sportfest ihrer Bestimmung übergeben werden.
Im Jahr 1939 wurde der FC mit den anderen Vereinen zur „Turn- und Sportgemeinde 1889“ zusammengeschlossen. Die Fußballabteilung des neuen Großvereins war bis zum Oktober 1948 mit die größte und aktivste Abteilung. Bald wurde aber bei den Fußballern der Wunsch laut, den alten „FC Sportfreunde 1910“ wieder ins Leben zu rufen. Dies wurde bei der Wiedergründungsversammlung am 29.10.1948 im Gasthaus „Zur Rose“ in die Tat umgesetzt. Von der TSG trennte man sich in aller Freundschaft.
Das 40- jährige Stiftungsfest im Jahre 1950, mit internationaler Beteiligung wurde eine großartige und gelungene Veranstaltung. Die Teilnahme des „FC Breite Basel“ war ein besonderes Ereignis, da der Spielverkehr mit der Schweiz nach dem Krieg gerade zaghaft wieder aufgenommen worden war.
1952 wurde eine Tischtennisabteilung gegründet, die nach Anfangserfolgen wegen fehlender Trainingsmöglichkeiten leider nicht bestehen konnte. Im gleichen Jahr mussten unsere Aktiven in die A – Klasse absteigen. Im Spieljahr 1954/55 gelang unter der Trainigsleitung von Erich Späth, der die Mannschaft in der Folge 8 Jahre lang ehrenamtlich trainierte, die Meisterschaft und der Aufstieg in die 2. Amateurliga Heidelberg – Mannheim, wo sich der FC jahrelang mit gutem Erfolg in der Spitze behauptete.
Einen schweren Verlust erlitt der Verein, als am 25.2.1956 das Ehrenmitglied Hans Olbert verstarb. Er war lange Jahre Vorsitzender des FC, von 1926 bis 1945 bei der Fußballbehörde Kreisvorsitzender, ab 1951 Klassenleiter der 1. Nordbadischen Amateurliga und Spielausschußvorsitzender des Bad. Fußballverbandes. Im Mai 1959 wurde das neue Clubhaus auf dem Sportplatz seiner Bestimmung übergeben, wozu der FC durch den Verkauf von „Bausteinen“ der Gemeinde wesentlich beitragen konnte. Gegen Ende des gleichen Jahres wurde die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz fertig gestellt, wobei die Dossenheimer Sportvereine besonders bei den Erdarbeiten – die Erdkabel mussten ab dem Neckarweg bis zum Sportplatz verlegt werden- tatkräftig mitwirkten.
1960 – 50 Jahre FC Dossenheim
Mit dem 50-jahrigen Jubiläum im Jahr 1960 wurde ein bedeutendes Ereignis des FC gebührend gefeiert. Der harmonische Verlauf der Festtage wirkte noch lange nach und war neuer Ansporn für alle Sportfreunde, sich den kommenden Aufgaben zu stellen und diese auch zu meistern. Die Aktiven waren weiterhin begeistert bei der Sache, und es fanden sich in den folgenden Jahren immer wieder Idealisten, die bereit waren, Verantwortung in der Vorstandschaft zu übernehmen und den Verein weiter in die 70er Jahre zu tragen. Das Vereinsgeschehen spielte sich auf vielerlei Ebenen ab. Die sechziger Jahre waren geprägt von vielen geselligen Veranstaltungen und Vereinsausflügen. Die viele Ausflüge der aktiven Spieler mit Frauen und Freundinnen, Trainern und Betreuern und „Fans“ stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl und sind den Beteiligten noch heute in guter Erinnerung.
Die goldenen 70er